02/07/2024 0 Kommentare
Rolf Eis in den Ruhestand verabschiedet
Rolf Eis in den Ruhestand verabschiedet
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Rolf Eis in den Ruhestand verabschiedet
Wesselburen – In einem feierlichen Gottesdienst hat der Kirchenkreis Dithmarschen heute (30. September) seinen langjährigen Verwaltungsleiter und bisherigen Geschäftsführer des Dithmarscher Friedhofswerkes, Rolf Eis, nach mehr als 30 Dienstjahren in den Ruhestand verabschiedet.
Rolf Eis fing seine Tätigkeit am 1. August 1992 zunächst als Leiter der Finanzen im Rentamt Meldorf an, ab dem Jahre 2000 wurde er dann Leiter des Rentamtes Heide. Nach Fusion der beiden Rentämter der Alt-Kirchenkreise Norder-und Süderdithmarschen ab dem 1. Januar 2006 kam er zurück nach Meldorf und wurde ab 2007 Gesamtverwaltungsleiter des neuen Rentamtes Dithmarschen. Diese Leitung übte er bis Anfang 2018 aus, ehe ihm die Leitung des neugegründeten Dithmarscher Friedhofswerkes übertragen wurde. Auch hier stellte er bereits Jahre zuvor die Weichen und hatte sich tief in die Friedhofsthematik eingearbeitet. „Mit Beginn der 2000er Jahre“, so erinnert er sich, „ploppten aufgrund der veränderten Bestattungskultur in Deutschland immer mehr und immer größere Defizite in den kirchlichen Haushalten auf, der Betrieb und die Unterhaltung von Friedhöfen wurde immer mehr zu einem Minusgeschäft – wir mussten handeln!“ So gründete sich 2004 die Arbeitsgruppe „Friedhöfe der Zukunft“, der er angehörte, denn eines war klar: „Wir mussten zum einen den Betrieb von Friedhöfen betriebswirtschaftlich professionalisieren, durften dabei aber auch nie vergessen: Friedhöfe sind Herzensangelegenheiten, sind emotional, für ganze Gemeinden, für die Menschen.“ Für viele sei es selbstverständlich, einen Friedhof im Ort zu haben – aber wie ein Friedhof unterhalten, gepflegt, bewirtschaftet und entwickelt werde, darüber machten sich die wenigsten Gedanken. „Ein Friedhof ist eben selbstverständlich.“
Im Staatskirchenvertrag des Landes Schleswig-Holstein sei nachzulesen, dass die Kirche eigene Friedhöfe betreiben kann, die unter staatlichem Schutz stehen, und im Bestattungsgesetz Schleswig-Holstein ist festgelegt, dass nur Kommunen und Kirchen die hoheitliche Aufgabe des Betriebes eines Friedhofes ausüben dürfen. Eis: „Das zeigt doch schon, wie wichtig, seriös und verantwortungsvoll diese Aufgabe ist.“
Ab 2007 fortlaufend seien die Defizite der Friedhöfe weiter gestiegen, der Druck des Handelns wuchs. „Nach intensiven Diskussionen im Kirchenkreis haben wir uns zunächst entschlossen, ein umfangreiches Gutachten für alle Friedhöfe in Auftrag zu geben“, so Eis. Das sei seinerzeit mit 80.000 Euro nicht preiswert gewesen, „hat uns aber für jeden einzelnen Friedhof belastbare und aussagekräftige Zahlen und Daten geliefert, die ein strukturiertes Vorankommen erst ermöglicht haben“. Das seien auch die ersten Grundlagen für die 2018 erfolgte Gründung des Friedhofswerkes im Kirchenkreis gewesen: „Wir haben als Kirchenkreis erkannt, dass wir unsere Gemeinden angesichts immer größer werdender Defizite in diesem Bereich nicht allein lassen konnten, dass wir ihnen solidarisch zur Seite stehen müssen.“ Das bedeutete vor allem auch eine Professionalisierung von Strukturen, eine Überprüfung zum Teil jahrzehntealter Friedhofsgebühren sowie eine Optimierung von Mitarbeiter- und Maschineneinsätzen.
Neben der Leitung des Dithmarscher Friedhofswerkes war Eis auch Kirchenkreisbeauftragter für das Friedhofswesen und damit verantwortlich für die Strukturplanung aller kirchlichen Friedhöfe im Kirchenkreis. „Ich habe mit jeder Kirchengemeinde, die Trägerin eines Friedhofs ist, und mit den beteiligten Kommunen und Ämtern Gespräche geführt, habe beraten und Wege aufgezeigt, damit wir unsere Friedhöfe gut bewirtschaften und finanziell auf sichere Beine stellen können.“
In den vergangenen Jahren sei seine Tätigkeit vor allem von Verhandlungen mit den kommunalen Gemeinden geprägt gewesen. „Wenn es um die Übernahme von Defiziten geht, kann es schon mal hakelig werden“, so Eis, „doch ich habe mit allen Städten und Ämtern gute und vertrauensvolle Gespräche geführt“. Natürlich habe sich für seine Gesprächspartner manchmal die Frage gestellt, ob sie ihren Friedhof nicht selbst bewirtschaften sollten – „aber oft reifte dann doch die Erkenntnis, dass die eigenen personellen Ressourcen, die Erfahrungen und das Fachwissen für den Betrieb eines Friedhofes in einer kommunalen Verwaltung nicht vorhanden sein können und dass die Übertragung eines Friedhofes auf die Kommune als Alternative kein Einsparpotenzial bietet“.
Die Kommunen über Friedhofsbeiräte einzubinden und mit ihnen in eine gemeinsame Friedhofsentwicklungsplanung für die Zukunft einzusteigen, habe sich dabei bewährt: „Wir haben meist wirklich gute Ergebnisse und Verträge für beide Seiten erreicht, auch perspektivisch betrachtet.“ Denn eines sei bei Friedhöfen auch klar: Durch Rechte und Pflichten seien Veränderungen in der Fläche oft nur über Jahre oder Jahrzehnte umsetzbar.
Im Kirchenkreis hat Nils Schacht (34) die Aufgaben von Rolf Eis übernommen, sowohl als Geschäftsführer des Friedhofswerkes, wie auch als Kirchenkreisbeauftragter für das Friedhofswesen. Für den Dithmarscher Schacht, als gelernter Bankkaufmann ein Quereinsteiger in der Kirchenkreisverwaltung, eine reizvolle Aufgabe: „Ich freue mich darauf, das Friedhofswesen im Kirchenkreis gemeinsam mit unseren Gemeinden und den Kommunen zu bearbeiten und zukunftssicher aufzustellen.“
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