Interkulturelle Orientierung
Der Weg der christlichen Kirche durch die Geschichte ist von der fortwährenden Begegnung des Evangeliums mit den unterschiedlichsten Kulturen gekennzeichnet. Christenmenschen wurden und werden immer durch andere Kulturen beeinflusst und haben selbst zur Prägung der Gesellschaften ihrer Umwelt beigetragen.
In Zeiten der Globalisierung und Internationalisierung unserer Lebens- und Arbeitswelt ist interkulturelle Kommunikations- und Handlungskompetenz auch im kirchlichen Kontext essentiell und setzt umfangreiche interkulturelle Kompetenzen voraus.
Kulturelle Vielfalt ist allgegenwärtig. Die Begegnung und das Zusammenleben von Menschen vielfältigster Profession und Herkunft als geschichtlichen und gegenwärtigen Reichtum verstehen zu lernen, ist eine der größten Herausforderungen unserer Zeit.
Was für eine ökumenisch ausgerichtete Kirche mit ihrer erfahrungserprobten Weltoffenheit eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein sollte, bedarf der tagtäglichen Einübung in eine Grundhaltung, denn interkulturell zu denken und zu leben ist eine Haltungsfrage. Diese Haltung erkennt an, dass die unterschiedlichen Gruppen einer kulturell vielfältigen Bevölkerung verschiedenartige Bedürfnisse und Interessen haben und es Möglichkeiten geben muss, diese gleichberechtigt zu äußern und zu vertreten. Das erfordert in allen Arbeits- und Lebensbereichen einen kompetenten Umgang und Gestaltung mit Vielfalt und Unterschiedlichkeit. Es ist eine alltägliche Herausforderung, gelingende Begegnungen „zwischen den Kulturen“ zu fördern, gerade auch in unserem ländlichen Flächenkirchenkreis mit seinen je eigenen Prägungen.
Unter „Interkultureller Orientierung“ verstehen wir eine Haltung, die anerkennt, dass unterschiedliche Gruppen mit unterschiedlichen Interessen in der gemeinsamen Lebens- und Arbeitswelt agieren und dass diese Gruppen sich in ihren Kommunikations- und Repräsentationsmitteln unterscheiden.
In unserem Kirchenkreis stellt die Interkulturelle Orientierung eine Querschnittsaufgabe dar, die alle Bereiche, in denen wir zusammen leben und arbeiten, betrifft. Beteiligung und Selbstbefähigung der Mitarbeitenden stehen dabei im Mittelpunkt; Chancengleichheit und soziale Gerechtigkeit werden anstrebt.
Die Leitlinien „interkulturelle Orientierung“ sollen alle haupt- und ehrenamtlich Mitarbeitenden im Kirchenkreis und in den Kirchengemeinden auf dem Weg der Interkulturellen Orientierung unterstützen. Sie bilden den Rahmen für die Schaffung verbindlicher Strukturen im Kirchenkreis Dithmarschen auf seinem Weg zur Interkulturellen Orientierung.