Ein echter Glücksfall für die Kirche

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Ein echter Glücksfall für die Kirche

Meldorf – Sieben Jahre war Inke Raabe die Öffentlichkeitspastorin des Kirchenkreises Dithmarschen. In dieser Zeit vertrat sie nicht nur als Pressesprecherin den Kirchenkreis. Inke Raabe schulte auch Sekretärinnen, gestaltete Homepages und schrieb Artikel – und „so ganz nebenbei“ stieg sie auch noch regelmäßig auf die Kanzel. Zum August wechselt sie nun nach Nordfriesland. Am Samstag wurde Inke Raabe in einer Andacht im Meldorfer Dom verabschiedet.

„Wie lange noch“, fragt Inke Raabe. Die Öffentlichkeitspastorin des Kirchenkreises Dithmarschen sitzt in der ersten Bankreihe des Meldorfer Doms und wartet. Das Warten fällt ihr schwer. „Ich bin ein bisschen aufgeregt.“ Noch vier Minuten. Das Stimmengemurmel der vielen Besucher im Dom ebbt allmählich ab. Die Kirchenglocken verstummen. Die Andacht beginnt – und damit auch die Verabschiedung von Pastorin Inke Raabe. Nach sieben Jahren Amtszeit in Dithmarschen folgt sie dem Ruf der Heimat. „Nordfriesland ruft“, wie es Propst Dr. Andreas Crystall in seiner Ansprache formuliert. „Die ewigen Wege auf der elend langen B5 und rüber über die Eider werden ein Ende haben.“

Inke Raabe nickt bei den Worten von Propst Crystall. Mindestens viermal in der Woche fuhr sie von Husum nach Meldorf. „Eine wirklich gefährliche Strecke“, erklärt die Ehefrau von Pastor Andreas Raabe aus Husum, „ich bin dankbar, dass es solange gut gegangen ist.“ Ab August wird Inke Raabe die Eider nicht mehr überqueren müssen – jedenfalls nicht mehr aus beruflichen Gründen. Sie wird zukünftig die Öffentlichkeitsarbeit des Kirchenkreises Nordfriesland übernehmen. So sehr sich Propst Crystall auch für Inke Raabe freut, der Abschied fällt ihm dennoch sehr schwer. „Wir haben dich ziemlich fest in unser Dithmarscher Herz geschlossen und es tut uns heftig weh, dich ziehen zu lassen.“

In seinen Worten lobt Dr. Crystall insbesondere auch die vielseitigen Begabungen von Pastorin Inke Raabe. Sie habe Artikel geschrieben über engagierte Menschen aus der Kirche und dadurch das Wichtige und wahrhaft Berichtenswerte in die Öffentlichkeit geholt – treues Ehrenamt und ebenso treues Hauptamt. Als Pressesprecherin der Kirche sei sie eigene Klasse gewesen und als Plattdeutsch-Dolmetscherin habe sie beim traditionellen Hohnbeer-Fest in Heide sogar einmal allen Männern die Show gestohlen. „Du warst ein echter Glücksfall für den Kirchenkreis“, fasst es Propst Crystall zusammen, „sieben fette Jahre durften wir mit dir erleben und es hätten gern noch mehr werden dürfen.“

Als Thema ihrer letzten Andacht für den Kirchenkreis Dithmarschen, die zugleich im Rahmen der Kirchenkreissynode stattfand, wählt Inke Raabe den Beginn des Johannesevangeliums – „Im Anfang war das Wort“. Dazu zeigt sie über eine große Leinwand im Altarraum eigene Fotografien. Ausgewählte Früchte ihrer großen Leidenschaft, der Fotografie. 60.000 Fotos sind es im Laufe der letzten sieben Jahre geworden. Für eines jedoch reiche die Speicherkarte in ihrer Canon nicht aus, betont die Theologin. „Für das Wort des lebendigen Gottes ist meine Kamera zu klein. Es ist für jede Speicherkarte viel zu groß.“ Das Wort Gottes verbinde zudem die Menschen miteinander, erklärt Pastorin Inke Raabe. Ihre Anspannung hat sich nun gelegt. Augenzwinkernd setzt sie fort: „Es verbindet uns nicht nur über Kirchenkreise hinweg, sondern lässt sich selbst von der Eider nicht aufhalten.“

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