Ämter und Diakonie: Hand in Hand für Flüchtlinge

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Ämter und Diakonie: Hand in Hand für Flüchtlinge

Dithmarschen – Erleichtert und ein wenig stolz präsentieren Viktor Schmidt und Gerhard Wiekhorst vom Diakonischen Werk (DW) Dithmarschen ihr neues Team der Migrationsberatung: Elf Integrationsbetreuer haben ihren Dienst angetreten. Sie tragen dafür Sorge, dass Flüchtlinge in Dithmarschen hier gut ankommen können, sie geben Hilfe bei der Orientierung und bei den ersten Schritten in diesem für sie noch so fremden Land. Sie achten darauf, dass Integration von Anfang an gelingt.

„Das letzte halbe Jahr war wirklich anstrengend“, sagt Viktor Schmidt, der die Migrations-Sozialberatung des DW leitet. Seine wenigen Mitarbeiter hätten weit über das Maß hinaus arbeiten müssen, Kreis und Kommune hatten mehr als Mühe, allein die Notversorgung mit Wohnraum und Verwaltungsfragen zu regeln. Propst Dr. Andreas Crystall und Gerhard Wiekhorst als Geschäftsführer des DW dankten den Mitarbeitenden sehr herzlich dafür, dass sie einfach angepackt haben, als Not am Mann war.
Jetzt endlich ist Hilfe da: Die neuen Integrationsbetreuer sind Ansprechpartner für die Flüchtlinge in allen Alltagsfragen, sie organisieren Dolmetscher für dringende Arztbesuche, sie beraten und betreuen in Behördenangelegenheiten, sie fördern soziale Kontakte, vermitteln Freizeit- und Kulturangebote und vernetzen sich eng mit den ehrenamtlichen Initiativen vor Ort, zum Beispiel um zum das Erlernen der Sprache zu beschleunigen.

Bis es soweit war, mussten Gerhard Wiekhorst als Geschäftsführer des DW und Viktor Schmidt Überzeugungsarbeit leisten. Seit Mitte des vergangenen Jahres gibt es die Asylbewerberpauschale nicht mehr, die vom Land direkt an den Kreis gezahlt worden war. Auf ihr ruhten die Verträge zwischen Kreis und Kirche, wonach das DW zuständig war für Alleinreisende und Familien ohne minderjährige Kinder. Stattdessen gibt es jetzt eine Integrationspauschale, die direkt an die Ämter und Kommunen geht. Gerhard Wiekhorst und Viktor Schmidt waren viel unterwegs. Sie boten den Ämtern die Dienstleistung und die Erfahrung des DW an. Die Ämter Büsum-Wesselburen, Marne-Nordsee, Burg-St. Michaelisdonn und Mitteldithmarschen sowie Brunsbüttel, schlossen sich gerne an, kürzlich wurden auch Gespräche mit dem Amt Eider und dem Amt Heide-Umland erfolgreich geführt, so dass demnächst wieder Vorstellungsgespräche anstehen. „Die Zusammenarbeit ist hervorragend“, so Viktor Schmidt. Den Ämtern würde viel Mitsprachemöglichkeit gegeben, allen liegt daran, so schnell und so unbürokratisch wie möglich Hilfe zu organisieren.

Insgesamt arbeiten jetzt 15 Menschen im Team der Migrationsberatung, einige werden noch in den nächsten Monaten hinzukommen. Sie beherrschen neben der deutschen Sprachen englisch, russisch, persisch, arabisch, französisch, polnisch, farsi, darsi oder kurdisch – damit ist fast der gesamte Sprachbereich der Ankömmlinge abgedeckt. Anhand einer Checkliste finden die Mitarbeitenden heraus, wo der Schuh am meisten drückt, aber auch, welche besonderen Chancen der jeweilige Asylbewerber hat, wenn er zum Beispiel besondere Qualifikationen wie einen Hochschulabschluss mitbringt. Die Mitarbeitenden wissen früh, wer eigentlich keine Chance hat zu bleiben und bereiten die Migranten darauf vor. Die Integrationsbetreuer haben einen Blick dafür, wo noch noch Schwierigkeiten mit den europäischen Werten sind. Sie helfen bei der Anmeldung von Kindern und Jugendlichen in Schule und Kindergarten – es ist ganz wichtig, dass in der Hektik keins übersehen oder vergessen wird.

„Gemeinsam mit den Kommunen und Ämtern und dem Kreis ist es uns gelungen, das vorhandene Hilfsnetzwerk für Flüchtlinge in Dithmarschen fester zu knüpfen, statt es zu schwächen“, so Propst Dr. Andreas Crystall. Das sei gerade in diesen Zeiten dringend nötig, damit eine Integration von Anfang an so gut wie möglich gelinge. „Die Erfahrung und das Fachwissen unserer Diakonie sind unverzichtbar und stehen nun weiter zur Verfügung. Das ist gut für die Kommunen, gut für die vielen Ehrenamtsinitiativen und gut für die vielen Flüchtlinge, die uns anvertraut werden.“

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