Armut in der Großstadt

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Armut in der Großstadt

Es war die Reise in eine andere Welt - die Welt der Armut und Obdachlosigkeit. Holger Möller erlebte auch, dass Menschen, gebeutelt von persönlichen Schicksalsschlägen und ohne ein Dach über den Kopf, trotzdem ihre Würde behalten. Der Diakon aus Heide arbeitete für eine Woche in der Münchener Obdachlosenhilfe St. Bonifaz. Das dortige Haneberghaus, in dem Not leidende Bürger Zuflucht suchen, ist Teil der Benedikterabtei.

In München gibt es Menschen, die erwerbstätig sind, aber keine Wohnung haben. Zum Beispiel Osteuropäer, die sich weit unter dem gesetzlichen Mindestlohn als Tagelöhner im Bau- oder Reinigungsgewerbe verdingen und nicht sozialversichert sind. Die zumeist männlichen Arbeitsmigranten nächtigen in Zelten und erscheinen früh morgens für einen Kaffee oder eine warme Suppe in der Hilfseinrichtung, die nah am Hauptbahnhof liegt.

Unter den deutschen Großstädten verzeichnet die bayerische Metropole den höchsten Zuwachs an Obdachlosen. Schätzungen zufolge sollen aktuell etwa 9000 Männer und Frauen ohne feste Bleibe sein. Sie schlafen unter Brücken, in Parks oder auf Straßen. Jeden Morgen öffnen die Benediktiner ihre Türen. „In St. Bonifaz werden täglich rund 250 Menschen mit Nahrung versorgt.“

„Viele kommen durchgefroren an und sind froh, dass sie sich aufwärmen dürfen. Außerdem können sie im Haneberghaus duschen und ihre Post abholen“, erzählt Holger Möller. Auch sei es möglich, Bekleidung zu bekommen und sich ärztlich behandeln zu lassen. Viele Besucher sind nicht krankenversichert, benötigen aber dringende medizinische Hilfe.

Sonst als Diakon in der Wohnungslosenhilfe beim Kommunal-Diakonischen Wohnungsverband in Heide angestellt, wollte er einmal Obdachlosenarbeit in einer Großstadt kennenlernen. Bescheiden eingerichtet lebte Möller mehrere Tage in einer Mönchzelle des Klosters, das zum berühmten Heiligen Berg Andechs gehört. Das kurze Praktikum, wechselweise in der Küche, der Kleiderkammer und der Sozialberatung, habe ihm viel gegeben. „Gastfreundschaft ist ein wichtiger Teil der Arbeit. ‚Bitte’ und ‚Danke’ gehören zum Sprachgebrauch. Wenn man ein ‚Dankeschön’ bekommt, ist das ein großes Geschenk.“ Ulrich Seehausen

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