Meldorf - Vor kurzem wurde der Kirchenkreis Dithmarschen mit einer Pressemitteilung des Lesben- und Schwulenverbandes (LSVD) Schleswig-Holstein konfrontiert, die Bezug nimmt auf eine Predigt eines Pastors aus September 2021. In seiner Pressemitteilung vom 7. März 2023 kritisiert der LSVD, Kirchenkreis und Nordkirche hätten diese „queerfeindliche Predigt geduldet“ und sich nicht von ihr distanziert.

Propst Dr. Andreas Crystall sagt dazu: „Richtig ist, dass wir uns auch bereits im Jahr 2021 von dem zurecht kritisierten Text distanziert haben, unter anderem im Gespräch mit der Initiative ‚Westküste denkt queer‘.“ Diese Position sei im Übrigen in jüngerer Zeit auch Personen und Organisationen mitgeteilt worden, die den Kirchenkreis um eine Stellungnahme zum Thema gebeten haben.   

Des weiteren hatte der Kirchenkreis nach Bekanntwerden des Predigttextes schon damals die zuständigen landeskirchlichen Stellen informiert. Von landeskirchlicher Seite wurde ein entsprechendes Gespräch durch den zuständigen Bischof des Sprengels Schleswig und Holstein, Gothart Magaard, mit dem Beteiligten geführt. Die Kirchengemeinde wurde von Propst Dr. Crystall aufgefordert, den Text von ihrer Website zu entfernen, was mittlerweile geschehen ist.

Die Aussagen, die der Pastor in seiner Predigt getätigt habe, „widersprechen nicht nur eindeutig der bunten, vielfältigen und weltoffenen Haltung unseres Kirchenkreises, sie stehen im krassen Gegensatz dazu“, sagt Propst Dr. Andreas Crystall.

Der Kirchenkreis Dithmarschen habe sehr bewusst und auch als öffentliches Zeichen als erster Kirchenkreis im Land im Herbst 2021 die Lübecker Erklärung unterzeichnet, um sich für Anerkennung und Respekt von lesbischen, schwulen, bisexuellen, trans*, inter* und pansexuellen Mitmenschen zu engagieren: „Als Kirchenkreis stehen wir uneingeschränkt zum Bündnis für Akzeptanz und Respekt und stehen für seine Ziele ein.“