Helmi Rau aus Hollingstedt ist gestern (24. September) mit dem Ansgarkreuz der Nordkirche für ehrenamtliches Engagement ausgezeichnet worden. In einem feierlichen Gottesdienst in der St. Marienkirche in Delve überreichte Propst Dr. Andreas Crystall ihr die Auszeichnung und fand viele anerkennende Worte für Helmi Rau und ihr Wirken, ebenso wie Pastor Jörg Denke als Vorsitzender des Kirchengemeinderates.

Helmi Rau war mehr als 25 Jahre lang Mitglied im Kirchgengemeinderat, davon die meiste Zeit stellvertretende Vorsitzende. In dieser Zeit hat sie mit vier Pastoren zusammengearbeitet und, wie es Jörg Denke formuliert, das „Kirchenschiff Delve“ gut und sicher durch oft stürmische Gewässer geführt. Ihre gute Vernetzung vor Ort war ihr dabei manches Mal sehr hilfreich, zumal sie von 2003 bis 2016 auch Bürgermeisterin von Hollingstedt war, viele Jahre ein Bestattungsunternehmen führte, sich um das Rechnungswesen, die Kirchenbücher und insbesondere den Friedhof kümmerte, für alle ansprechbar war, so ging Manches Hand in Hand. 

Dithmarschens Propst Dr. Crystall betonte, das Ansgarkreuz sei „eine sehr hohe Auszeichnung unserer Kirche für Menschen, die ehrenamtlich in unseren Kirchengemeinden Großartiges geleistet haben.“ Diese Auszeichnung erfordere schon „eine Menge Treue, langen Atem und Liebe“. Gleichwohl würden mit einer Ehrung all die vielen anderen Engagierten nicht zurückgestellt, „sie werden sogar stellvertretend mit geehrt“. 

Helmi Rau sei ein Hollingstedter Urgestein, so Dr. Crystall, „durch und durch ein überzeugtes Geestkind, was die Mentalität betrifft, eine im Herzen und Hirn so wunderbar plattdeutsch denkende, eine Pragmatikerin, die einfach macht, was gemacht werden muss, eine Verlässlichkeit und Treue in Person, und dazu noch eine Vielseitigkeitsmeisterin.“ Sie sei „ein kritisches und gutes Gegenüber zu vier Pastores, eine Unaufgeregte, die aber weiß, was sie will. Eine verbindende Persönlichkeit mit einer bodenständigen Ausstrahlung und auch etwas natürlicher Autorität, eine, die die Fäden zusammenhält, eine, die immer ansprechbar und erreichbar ist, die ein offenes Haus hat, egal ob sonntags um 8 oder donnerstags zur Tagesthemenzeit, und eine, die ein frommes Herz hat, weil sie die Frömmigkeit und Güte ihrer beiden Großmütter als warmes Vermächtnis im eigenen Herzen hat, als eigene positive Grundhaltung, eine die 26 Jahre im Kirchengemeinderat in Delve war und somit zum lebenden Inventar der Kirchengemeinde gehört, und die ihren Einsatz zumeist ohne große Beachtung geleistet hat, so einfach als reine Selbstverständlichkeit, und die davon kein großes Gewese gemacht hat.“ Dr. Crystall: „Was wären wir ohne solche verdienten ehrenamtlichen Persönlichkeiten, eine der Stillen im Lande, und wertvoll wie Gold für das Gemeinwesen, für unsere Kirche, für die Menschen hier vor Ort.“

Pastor Jörg Denke nannte Helmi Rau eine „loyale und verlässliche Vermittlerin zwischen Dorf, Kommune und Eideranrainern“. Pastoren und Kirchengemeinderäte hätten ihre klare, verlässliche und verbindliche Art sehr geschätzt: „Als Pastor braucht man so eine dörfliche Vertrauensperson an der Seite. Eine Helmi, die sich auskennt und mit der man vertrauensvoll alles besprechen kann. Sonst tritt man in ein dörfliches Fettnäpfchen. Und alles murrt.“  

Das Ansgarkreuz ist ein Dankzeichen der Nordkirche für Gemeindeglieder, die durch großen persönlichen Einsatz, vorbildliche Förderung der Kirche und durch beispielhaftes Eintreten für einen tätigen Glauben in der Öffentlichkeit hervorgetreten sind.