Ansgarkreuz für Tanja Karstens

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Ansgarkreuz für Tanja Karstens

Am Sonntag (3. Dezember) zeichnet Dithmarschens stellvertretende Pröpstin Astrid Buchin die Heiderin Tanja Karstens mit dem Ansgarkreuz der Nordkirche aus. Damit wird der große ehrenamtliche Einsatz von Tanja Karstens gewürdigt, die unter anderem als Ehrenamtskoordinatorin in der Kirchengemeinde Heide aktiv ist. 

Seit rund 15 Jahren arbeitet Tanja Karstens, selbstständige Friseurmeisterin in Heide, ehrenamtlich in der Kirchengemeinde mit. „Mein Mann Peter war zu dem Zeitpunkt Küster, und da lag es oft nah, dass ich ihn mal hier, mal da unterstütze“, erinnert sich Tanja Karstens. Hier mal was aufräumen, da mal was poliere, mal Kaffee kochen oder Kekse backen – helfende Hände waren gern gesehen. „Man rutscht da dann irgendwie so rein“, und es folgte mit der Mitarbeit im Serviceteam für die Kindergottesdienste die nächste Aufgabe. Von Pastor Dr. Schleiff schon kurze Zeit später die Leitung des Kindergottesdienstes übertragen zu bekommen, war fast schon folgerichtig. Schon damals erkannte Tanja Karstens schnell, „wo es hakt und wo Unterstützung benötigt wird“. Und hat festgestellt: „Wenn man nur ein bisschen mehr macht, kann man viel bewegen und vor allem anderen Menschen helfen.“ Genau das ist ihre Motivation: „Ich betanke mein Herz, indem ich anderen etwas Gutes tun kann.“

Zum Kindergottesdienst kam wenig später die Wahl in den Kirchengemeinderat hinzu, und gerade die Fusion der bislang vier Heider Kirchengemeinden zu einer großen Kirchengemeinde Heide bedeutete vor allem drei Schwerpunkte, so Tanja Karstens: „Es bedurfte viel Kommunikation, um die Menschen mitzunehmen, der Fusionsprozess bedeutete aber auch viel Arbeit – und wir haben schnell gemerkt, dass wir unsere Ehrenamtsstruktur verbessern müssen.“ Sie ließ sich bei der Nordkirche neben ihrem Beruf zur Ehrenamtskoordinatorin ausbilden und brachte damit wertvolle Erkenntnisse mit nach Heide in ihre Kirchengemeinde, schloss sogar noch eine zweite Ausbildung zur Ehrenamtsmanagerin an. Was sie mitgenommen hat aus diesen Ausbildungen: dass man viel ausprobieren darf und kann, dass es auch mal eine verrückte Idee braucht, die trotzdem alle mittragen. „Ich bin froh, dass wir in unserer Gemeinde so gut aufgestellt sind und wir im Haupt- wie im Ehrenamt alle an einem Strang ziehen, kontrovers manchmal, aber immer konstruktiv und mit dem gemeinsamen Ziel, Kirche mit Leben zu füllen.“ Was sie nicht erst lernen musste: anzupacken, Menschen mitzureißen, enthusiastisch zu sein, zu organisieren und Multiplikator zu sein – das ebnet vielen die vermeintlich hohe Schwelle zu Kirchens. „Vielen fällt es leichter, mich anzusprechen, ich kenne ja auch Gott und die Welt, das ist für viele oft einfacher, als eine Pastorin oder einen Pastor anzusprechen.“ 

Es sind die vielen unterschiedlichen Projekte, die sie ins Leben gerufen oder entscheidend begleitet hat, die Wärmestube im vergangenen Winter etwa, das Kochen für alleinstehende Menschen an Heiligabend, der Kaffeenachmittag und das Hilfsprojekt für Geflüchtete aus der Ukraine. „Wer flüchten musste, für den sind selbst ein paar unbeschwerte Stunden in geselliger Runde eine Ablenkung von den sonst immer präsenten Gedanken an Krieg, Vertreibung, Tod und Armut“, sagt Tanja Karstens.  

Es verwundert nicht, dass die Geschichte vom barmherzigen Samariter die Lieblingsgeschichte von Tanja Karstens ist: „Sich um Menschen zu kümmern, darum geht es doch. Offene Augen, offene Ohren und ein offenes Herz zu haben, um zu erkennen, wem es schlecht geht – wenn wir alle das viel mehr machen würden, wäre unsere Welt doch ein bisschen besser. Und allein geht sowieso nichts, sondern nur zusammen.“  

Für Astrid Buchin sind ehrenamtlich engagierte Menschen wie Tanja Karstens ein Geschenk: „Tanja ist super vernetzt und bei neuen Aufgaben nicht bange, Menschen anzusprechen und auf sie zuzugehen, sie bringt Menschen zusammen und füllt Projekte und Ideen mit Leben.“ So kommen viele Menschen auf Tanja Karstens zu, die sich einbringen möchten, aber nicht wissen wie. „Im Gespräch kann ich dann recht gut erkennen, wer wohin passt“, erzählt Tanja Karstens, deren Anspruch es ist, „eine moderne und niedrigschwellige Kirche zu sein, die für die Menschen da ist“. So erlebe sie es auch, dass Menschen sich einbringen, die vielleicht davor keine großen Berührungspunkte mit Kirche hatten, aber punktuell Projekte wie die Wärmestube unterstützen möchten: „Menschen haben Lust zu helfen, und das immer wieder zu sehen, ist ein gutes Gefühl.“ Als Ehrenamtskoordinatorin voranzugehen, gehöre für sie dazu, aber ebenso leicht fällt es ihr, andere in ihren Aufgaben und Strukturen zu stärken und sie dann „einfach mal machen zu lassen, so entsteht auch viel eigenes mit ganz anderen Noten“. Auch neue Ideen entstünden so viel leichter und geben den Menschen, die sich beteiligen, mehr Raum. 

So sieht sie auch die Auszeichnung mit dem Ansgarkreuz allgemein als Auszeichnung für das Ehrenamt insgesamt und alle ehrenamtlich engagierten Menschen in ihrer Kirchengemeinde: „Was sollte eine Ehrenamtskoordinatorin denn koordinieren, wenn es keine Ehrenamtlichen gibt…?“   

Hintergrund:
Das Ansgarkreuz ist ein Dankzeichen der Nordkirche für Gemeindeglieder, die durch großen persönlichen Einsatz, vorbildliche Förderung der Kirche und durch beispielhaftes Eintreten für einen tätigen Glauben in der Öffentlichkeit hervorgetreten sind.

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