Suche nach politischen Lösungen

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Dithmarschen – Sie wollen und sie werden das Thema nicht aus den Augen verlieren: Bereits zum fünften Mal laden Diakonisches Werk (DW) und Frauenwerk des Kirchenkreises Dithmarschen zur Veranstaltungsreihe „Gesichter der Armut“ ein. „Das Thema ist immer da“, sagt Gerhard Wiekhorst vom DW, „es geht einfach zu wenig voran.“ Im Februar musste die Veranstaltung verschoben werden, jetzt holen wir sie nach: In der Ditmarsia Meldorf werden am 17. Mai erneut Politiker aus der Region um Stellungnahme gebeten.

„Die Veranstaltung bezieht sich inhaltlich auf die aus dem Jahr 2013“, erklärt Pastorin Katja Hose vom Frauenwerk. Damals waren die Dithmarscher Kandidaten für den Bundestag befragt worden, mit der Maßgabe, dass man in zwei Jahren nachfragen wolle, was denn aus den Ideen geworden sei. Marc André Helfrich (CDU), MdB, Eka von Kalben (B90/Grüne), MdL und Marcel Mansouri (Linke) waren damals dabei und werden auch dieses Mal Rede und Antwort stehen. Absagen mussten leider Wolfgang Kubicki (FDP), MdL, und Karin Thissen (SPD), MdL. Als Leiterin des Frauenwerks hat Katja Hose vor allem Frauen und Familien im Blick, und sie sieht ganz deutlich, dass die großen Probleme nur politisch gelöst werden können. „Kindergärten zum Beispiel sind Bildungseinrichtungen genau wie Schulen“, sagt sie, „es wäre gut, wenn sie wie diese beitragsfrei wären.“ Ebenso ist die Politik gefragt, wenn es um Arbeit geht. Das Vorbereitungsteam, zu dem außerdem Angela Ewers vom Frauenwerk und Rolf Schulz vom Diakonischen Werk sowie Friedemann Magaard vom Christian-Jensen-Kolleg gehören, sieht deutlich, dass Arbeit mehr ist als Geldverdienen. Die Organisatoren setzen sich dafür ein, dass mehr Menschen sich sinnstiftend in die Gesellschaft einbringen können, jeder nach seinem Vermögen. „Es kann einfach nicht jeder auf dem ersten Arbeitsmarkt bestehen“, sagt Rolf Schulz. Und Angela Ewers ergänzt: „Wir brauchen den zweiten Arbeitsmarkt.“ Die Möglichkeiten, sich im 1-Euro-Job zum Beispiel an der Stadtpflege zu beteiligen, seien durch die neue Gesetzgebung eingeschränkt. Zugleich wissen die Beteiligten, wie schwer es ist, gute, nachhaltige Lösungen zu finden. Regionaler und flexibler müssten die Vorgaben sein, findet Gerhard Wiekhorst. „Aber es ist ein dickes Brett, das wir da bohren.“

Die Veranstaltung beginnt am Mittwoch, 17. Mai, um 18.30 Uhr in der Ditmarsia Meldorf, Süderstraße 16. Prof. Dr. Gerhard Wegner vom Sozialwissenschaftlichen Institut der EKD eröffnet den Abend mit einem Vortrag zum Thema. Dann sind die Politiker dran, Friedemann Magaard und Frank Zabel (Presse und Kommunikation in der Nordkirche) moderieren. Anschließend reflektiert Pastorin Anke Homann vom DW-Schleswig-Holstein das Gehörte und bezieht es auf die Situation vor Ort. Wichtig ist den Organisatoren, dass auch das Publikum mit seinen Fragen und Anmerkungen zu Wort kommen kann. Schließlich findet die Veranstaltung im Rahmen des Demokratie-Kollegs statt und soll ein Stück gelebte Demokratie sein. Das Ende ist für 21 Uhr vorgesehen. „Wir hoffen, dass wir miteinander Lösungswege aufzeigen können“, so Rolf Schulz. Anmeldungen werden bis zum 11. Mai unter 04832/972430 erbeten, eine spontane Teilnahme ist aber ebenfalls möglich.

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