Mit den Konfirmanden im Kontakt bleiben

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Mit den Konfirmanden im Kontakt bleiben

Dithmarschen - Anzug oder Kleid waren meist schon gekauft, Familie und Freunde hatten ihr Kommen zugesagt, das Essen war bestellt – doch dann kam das Corona-Virus, und mit ihm die staatliche Verordnung, dass im Moment keine Gottesdienste und damit auch keine Konfirmationen mehr gefeiert werden dürfen. Nach ein oder zwei Jahren Konfirmationsunterricht und oft langer Vorbereitung eines ganz besonderen und festlichen Tages für die Jugendlichen und ihre Familien macht das traurig, weiß zum Beispiel Pastor Benjamin Thom. „Wir alle hatten uns schon auf diesen Tag gefreut“, berichtet Thom, der die Konfirmandengruppe „Süd“ in Hennstedt leitet. Gleichwohl habe Jeder Verständnis für die aktuelle Lage gezeigt, „jedem ist klar, dass diese Maßnahmen der Eindämmung des Corona-Virus‘ dienen“. Zugleich entstehen nun aber auch kreative digitale Formate, die manche persönliche Begegnung mit den Jugendlichen ersetzen.  

So mussten dieser Tage auch Vorstellungsgottesdienste für Konfirmandinnen und Konfirmanden abgesagt werden, beispielsweise in Hennstedt. Auf einer Freizeit Anfang März hatte Benjamin Thom mit seinen Konfirmandinnen und Konfirmanden noch das von ihnen selbst ausgewählte Thema „Liebe und Sexualität“ dafür vorbereitet und erarbeitet – doch der gemeinsame Gottesdienst konnte nicht mehr stattfinden. „Das war sehr schade, weil alle sich sehr viel Mühe gegeben haben und die Ergebnisse ihrer Arbeit auch gern präsentieren wollten“, berichtet Pastor Thom. So entstand die Idee, dass jeder seinen eigenen Beitrag – mit Einverständniserklärung der Eltern – zuhause selbst mit dem Smartphone aufnimmt, an Pastor Thom schickt und dieser die Beiträge zu einem Youtube-Video zusammenschneidet. Das Ergebnis ist nun auf der Website www.kirche-hennstedt.de zu sehen. Die Konfis stellen sich in ihrem ganz eigenen Video persönlich vor, binden Gebete ein und ein Hörspiel und präsentieren ihre Beiträge. „Das ist eine schöne Präsentation und dokumentiert die Gemeinschaft, die wir im vergangenen Jahr gehabt haben“, sagt Benjamin Thom. Es gehe in dieser Zeit besonders um Vertrauen und darum, mit den Konfirmandinnen und Konfirmanden im Kontakt zu bleiben – „das ist ein guter Weg, finden wir, und hat allen Beteiligten viel Spaß gemacht“.  

Auch die Kirchengemeinde Büsum beschreitet neue Wege, so hat zum Beispiel Pastorin Catharina Klein das Zusammentreffen der Konfirmanden digital mit Hilfe von Instagram organisiert. „In Kirche oder Gemeindehaus konnten wir uns alle ja nicht treffen“, berichtet Catharina Klein, „und doch wollten wir den Konfi-Unterricht nicht ausfallen lassen“. Um 9.30 Uhr ging es auf einem Sonnabend los mit der Andacht auf dem Instagram-Account eines Teamers. Eine weitere Teamerin postete anschließend die erste von mehreren Kreuzwegstationen, die weiteren Stationen folgten in den Tagen darauf. Catharina Klein schloss sich mit einer Frage an die Konfi-Gruppe sowie einer Einführung zum Thema „Ostersteine“ an. In allen Schritten, so die Büsumer Pastorin, konnten sich die Konfirmandinnen und Konfirmanden am Tag selbst, aber auch in den folgenden Tagen, mit digitalen Antworten, Gedichten, Comics und Darstellungen einbringen und beteiligen. „Wir waren sehr gespannt, wie das funktioniert, und die Jugendlichen haben echt gut mitgemacht“, berichtet Catharina Klein. Für sie sei zwar das Digitale nichts Neues, wohl aber der klassische Konfi-Unterricht in dieser Intensität auf Instagram. „Wir haben Konfi-Unterricht und Instagram bereits mehrfach miteinander kombiniert“, erzählt Catharina Klein, die selbst bei der Nordkirche an einer Fortbildung im Pastoralkolleg teilgenommen (Thema: „Gehet hin in alle wwWelt“) und sich schon länger mit digitaler Kirche beschäftigt hat. „Natürlich wollen wir uns nach der Corona-Krise auch wieder persönlich treffen, aber bis dahin ist das sicher eine gute Alternative, um im Kontakt zu bleiben.“    

Nachgeholt werden auch die Konfirmationen zu einem späteren Zeitpunkt, ganz analog, wenn die Lage sich beruhigt hat und sicher geworden ist, gerade auch für die Risikogruppen älterer und vorerkrankter Menschen.  

Der Instagram-Kanal von Catharina Klein ist aus Instagram übrigens unter himmelhocherdennah zu finden.

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