Ein klares Nein!

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Ein klares Nein!

Kirchenkreis Dithmarschen engagiert sich präventiv gegen Übergriffe und Gewalt
Dithmarschen – Sexuelle Übergriffe gehen gar nicht, schon gar nicht an Minderjährigen oder Schutzbefohlen. Das weiß jeder. Der Kirchenkreis Dithmarschen aber geht noch einen Schritt weiter: Übergriffiges und unangemessenes Verhalten in jeder Form, sei es als Mobbing, als Demütigung oder verbale, sexuelle Provokationen werden in kirchlichen Einrichtungen nicht hingenommen, das hat die Synode Sommer 2013 beschlossen. Damit dieser Beschluss auch sicher umgesetzt wird, bietet der Kirchenkreis Infomaterial und Fortbildungen an.

„Wir würden gerne im Kirchenkreis eine Kultur schaffen, die überhaupt keine Grenzverletzungen toleriert“, so Jenny Nehrdich, Personal- und Organisationsentwicklerin im Kirchenkreis Dithmarschen. Genaues Hinsehen gehört dazu, eine hohe Aufmerksamkeit und ein unbedingter Respekt vor dem Gegenüber, besonders, wenn es dabei um Schutzbefohlene wie Kinder- und Jugendliche oder auch Pflegebedürftige geht. Beispiele aus der Praxis machten nachdenklich: Auf einer Sommerfreizeit weigert sich ein Kind fünf Tage hartnäckig, sich zu duschen. Was tun? Ein Heimwehkrankes bittet um Aufnahme im Zelt des Leiters. Ein fieberndes Kind braucht besondere Betreuung, darf der Leiter es nachts in sein Zimmer nehmen? Auf Transparenz achten, das war einer der Hinweise, die aus den Gruppen kamen. Das meint: Probleme im Team ansprechen, gemeinsam nach Lösungen suchen, „closed shops“, das meint heimliche, abgeschlossene Räume, vermeiden. Gewalt und Übergriffe sind grundsätzlich und eindeutig tabu.

Gut eingebunden ist das Kinderschutz-Zentrum, voran Lars Wulff, der das Präventionsprojekt leitet. „Wir wissen, dass drei Prozent aller Kinder Opfer von sexuellen Übergriffen werden“, sagte er. „Die Dunkelziffer aber ist ungefähr zehn Mal so hoch.“ Das bedeutet, dass jeder Dritte betroffen ist. Das bedeutet, dass es auf fast jeder Freizeit, in fast jeder Gruppe diese Problematik gibt, nicht selten ausgelöst auch von Jugendlichen untereinander. Pastorin Katja Hose berichtete, wie die Kirchengemeinde Marne das Thema aufgearbeitet habe: Erweiterte Führungszeugnisse und Freiwillige Selbstverpflichtungen sind dort jetzt fester Bestandteil auch ehrenamtlicher Arbeit, die Gemeinde habe ein gutes, praktikables System entwickelt, um die Sicherheit von Kindern und Jugendlichen zu gewährleisten, so die Seelsorgerin. Auch Kita- und Jugendwerk haben längst Konsequenzen gezogen: Hier sind erweiterte Führungszeugnisse längst Pflicht, und zu jeder Teamer-Ausbildung gehört ein Fortbildungstag zum Thema „Grenzverletzendes Handeln“. Fortbildung bietet der Kirchenkreis jetzt auch für Pastoren und kirchliche Mitarbeitende an.

Der Kirchenkreis Dithmarschen ist in seinen Bemühungen weit vorangekommen: Längst wurde ein Krisenstab eingerichtet für den Fall der Fälle. Viel wichtiger aber ist die Ombudsstelle im Kinderschutzzentrum, für Menschen, die sich jemandem anvertrauen möchten, und die Beschwerdestelle im Kirchenkreis, für diejenigen, die einen Übergriff in kirchlichen Einrichtungen melden möchten. Dazu hat der Kirchenkreis eine Broschüre mit Handlungsleitlinien herausgegeben, Plakate und Adresskärtchen mit den Ansprechpartnern werden an alle kirchlichen Einrichtungen verteilt. Propst Dr. Andreas Crystall lobte all das ausdrücklich, es gebe „sehr gute Rückmeldungen aus der Nordkirche“, sagte er. „Wir sind weiter als andere.“ Mehr Info und Material zum Download gibt es hier

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