02/07/2024 0 Kommentare
Erfolg ist, was bleibt
Erfolg ist, was bleibt
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Erfolg ist, was bleibt
Seit dem 1. April ist Klaus Struve Fundraiser im Kirchenkreis Dithmarschen
Dithmarschen – Erfolg, was ist das eigentlich? Braucht es dafür Ellenbogen-Kraft, Ausdauer und Siegerwillen? Erfolg, so wie Klaus Struve ihn versteht, ruht auf anderen Säulen: Gelingende Beziehung, funktionierende Kommunikation und vor allem „Verstetigung“. Erfolg ist für ihn, wenn etwas, was er anstößt, bleibt, nachhaltig wirkt und Kreise zieht. Klaus Struve ist Fundraiser im Kirchenkreis Dithmarschen. Er hilft Gemeinden und Einrichtungen dabei, vorhandene Schätze zu heben.
Die Aufgabe passt zu dem 57jährigen Theologen. Aufgewachsen in Angeln auf dem landwirtschaftlichen Betrieb der Eltern, schlug er nach dem Abitur die Offizierslaufbahn ein und studierte bei der Bundeswehr in Hamburg Wirtschaftswissenschaften. Das erklärt seine große Fachkompetenz in ökonomischen Fragen. Aber während dieses Studiums kam er über die Hochschulgemeinde in Kontakt mit der Friedensbewegung und diskutierte heiß mit anderen über die Stationierung von amerikanischen Pershing II-Raketen in Deutschland. Das ist bezeichnend für seine hohe Kommunikationsfähigkeit. Am Ende stand sein Entschluss, dass es „nicht redlich“ sei, weiterhin als Offizier bei der Bundeswehr zu bleiben. Er brach seine Laufbahn ab und begann ein Theologie-Studium.
Sein Studium musste er selbst bezahlen: Er verdiente in den Semesterferien Geld bei der Post und kam so über die Runden. Das macht deutlich, wie hartnäckig Klaus Struve sein kann und wie viel Kraft er hat, wenn es darum geht, ein Ziel zu erreichen. Seitdem weiß er übrigens auch, dass eine Briefmarke keinesfalls eine Briefmarke ist, sondern ein „Postwertzeichen“. „Ich habe in dieser Zeit also Postwertzeichen verkauft, Sparbücher gebucht und Rentenschecks ausgezahlt“, sagt er und lächelt.
Und dann kam die Zeit in der kleinen Kirchengemeinde Pahlen. 13 Jahre war er dort und sah seine vier Kinder in der dörflichen Gemeinschaft behütet aufwachsen. Und in dieser Zeit fügte sich ein weiterer Baustein in seine Qualifikation: Da musste viel gemacht werden: ein Kindergarten wurde gebaut, das Gemeindehaus erweitert und renoviert, das denkmalgeschützte Ensemble von Pastorat und Dankeskirche außen und innen saniert. Der Seelsorger gründete den Pahlener Gospelchor, der weit über Dithmarschen hinaus Erfolge feiert. Er sah die Veränderungen und das Wachsen und stellte fest: „Wo Kirche ist, ist der schönste Platz. Da hat sich in mir die Verbindung zum sichtbaren Gestalten entwickelt.“
Und auch die folgenden Jahre in der Militärseelsorge haben den Theologen geprägt. „Das ist Kirche im säkularen Raum“, sagt er. Da war wieder verstärkt seine Kommunikationsfähigkeit gefordert: Im berufsethischen Unterricht zum Beispiel, den die Soldaten durchlaufen, geht es darum, dass die jungen Menschen sich Gedanken über ihren Auftrag machen, über Pflicht und Gehorsam – und über deren Grenzen.
Klaus Struve ist seit April als Fundraiser im Kirchenkreis beschäftigt, nebenbei absolviert er das Fundraising-Studium in Frankfurt, das er im April 2015 abschließen wird. Er hat in dieser Funktion schon einige Erfolge zu verbuchen wie zum Beispiel das gelungene Fusionsfest der Heider Kirchengemeinden zu Pfingsten. Da hat er mit seinem Engagement die Finanzierung möglich gemacht, und die Gemeinde ist ihm sehr dankbar. Auch in Brunsbüttel, wo er mit der anderen Hälfte seiner Stelle als geschäftsführender Pastor beschäftigt ist, tut sich viel, gerade in baulicher Hinsicht. Aber wie gesagt: Erfolg misst sich für den Theologen nicht im Geld. „Der Schatz, den Fundraising heben will, ist das Engagement, das Menschen für eine Sache einbringen mögen“, sagt er. „Ich möchte mithelfen, dass geschehen kann, was ihnen wichtig ist.“ Respekt und Würdigung – das sind wichtige Komponenten dieser Arbeit. „Es geht nicht ums Geld“, sagt Klaus Struve, „es geht um Menschen.“
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