Fördermittel für Wesselburener St.-Bartholomäus-Kirche

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Fördermittel für Wesselburener St.-Bartholomäus-Kirche

Wesselburen (zab) Die Kirchengemeinde Wesselburen erhält für dringende Sanierungsarbeiten der St.-Bartholomäus-Kirche 782.500 Euro Fördermittel des Bundes. Die Mittel wurden bewilligt aus dem Denkmalschutz-Sonderprogramm der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM). Insbesondere der 54 Meter hohe Zwiebelturm bedarf einer substanziellen Sanierung, da die fast 300 Jahre alte Kupfer-Eindeckung in einem schlechten Zustand ist. Der Turm muss dringend saniert werden, um die Substanz des weithin sichtbaren Wahrzeichens der Stadt nachhaltig zu sichern und Folgeschäden am Sakralbau sowie dessen historischer Barock-Ausstattung zu verhindern.

Dithmarschens Propst Dr. Andreas Crystall: „Wir freuen uns sehr über die Unterstützung, ohne die wir diese wichtige Sanierung dieses Kraftortes nicht beginnen könnten. Ich danke dem Landesamt für Denkmalpflege für die Unterstützung und den Bundestagsabgeordneten aus der Region, Astrid Damerow, Gyde Jensen und Denise Loop für die gute Begleitung unseres Vorhabens.“ Die Kosten der Sanierung werden auf insgesamt 1,6 Millionen Euro geschätzt. Rund 50 Prozent werden von Kirchenkreis und -gemeinde getragen. Das Landesamt für Denkmalpflege hatte den Antrag der Kirchengemeinde Wesselburen ausdrücklich befürwortet. Der St.-Bartholomäus-Kirche Wesselburen kommt „eine besondere Bedeutung als das kulturelle Erbe der Region Dithmarschen mitprägender Kulturdenkmale zu“, heißt es in der Stellungnahme. Aktuell seien Maßnahmen zur Sicherung des Dachreiters, des Daches, der Fenster und Türen dringend erforderlich.

Pastorin Ina Brinkmann, Vorsitzende des Kirchengemeinderates Wesselburen: „Was für eine Freude! Dass wir nun endlich mit der Bauplanung für die Sanierung der Zwiebel und des Geläuts und deren Umsetzung beginnen können, erleichtert doch sehr. Wie viele Jahre schon ist das Wahrzeichen der Stadt Wesselburen unser Sorgenkind. Zu wissen, dass so viele Herzen an dieser Kirche hängen, und das ‚Scherflein so mancher Witwe‘ eben nicht reicht, hat mich geschmerzt. Umso schöner, dass die Kirchengemeinde Wesselburen mit ihrem Dienst am Menschen durch die Fördermittel gewertschätzt wird. Es wird uns eine große Motivation sein."

Hans-Hermann Ohm, Vorsitzender des Bauausschusses, Kirchengemeinderat Wesselburen: „Die Last, ohne Förderung dazustehen und den Zwiebelturm bröckeln zu sehen, ist nun von unseren Schultern genommen. Es wird den Bauausschuss und den Kirchengemeinderat in großem Maße anspornen, das gesteckte Ziel zu erreichen. Wir haben uns vorgenommen unseren Teil dazu beizutragen und bis Ende 2025 rund 120.000 Euro selbst zusammenzubekommen." Brigitte Petersen, Vorsitzendes des Vereins „Wir für St. Bartholomäus“: „Mit der Förderung rücken wir der Sanierung des Wesselburener Zwiebelturms ein großes Stück näher. Ohne diese finanzielle Unterstützung hätten die notwendigen Sanierungsarbeiten immer weiter in die Zukunft verschoben werden müssen. Wie viele andere Baudenkmäler ist St. Bartholomäus nämlich vom Zerfall bedroht. Nach dem Sturmtief Sabine im Februar 2020 wurde festgestellt, dass die Holzsparren der Zwiebel stark verwittert sind und die Kupferabdeckung schadhaft ist. Feuchtigkeit dringt fortlaufend ein. Die Turmspitze ist zur Vorsicht abmontiert worden.“

Die Wesselburener Kirche ist mit ihrem Zwiebelturm in vielerlei Hinsicht bedeutend: Sie ist Kulturkirche mit regionaler, nationaler und internationaler Bedeutung, u.a. durch regelmäßige Kooperationen der Kirchengemeinde mit der Brahmsgesellschaft und dem Schleswig-Holstein-Musik-Festival. Aufführungen von Chorkonzerten (Bachwerke) mit der Kantorei Wesselburen und des Orgelsommers an der Klapmeyerorgel bilden konzertante touristische Attraktionen. Seit diesem Jahr findet in der Wesselburener Kirche auch das Vesperprogramm „Mohltied – Viel Gutes für alle" statt: In Kooperation mit den örtlichen Wirtschafts- und Sozialverbänden wie dem Diakonischen Werk Dithmarschen öffnet die Kirche in der kalten Jahreszeit ihre Pforten für bedürftige wie nichtbedürftige Menschen, um das soziale Miteinander in der Stadt zu stärken. Warme Mahlzeiten werden angeboten, Kulturangebote unterbreitet. Die St.-Bartholomäus-Kirche gilt als nördlichste Vesperkirche Deutschlands.

Die Sanierungsarbeiten sollen im kommenden Jahr begonnen werden.

Foto:
Jan-Otto / istockphoto


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