Geerdts: „Ein Netzwerk für Mitmenschlichkeit“

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Geerdts: „Ein Netzwerk für Mitmenschlichkeit“

Meldorf – Torsten Geerdts, Staatssekretär im schleswig-holsteinischen Ministerium für Inneres, ländliche Räume und Integration, hat sich heute (1. Juni) in Meldorf beim Kirchenkreis Dithmarschen über die kreisweite Flüchtlings- und Migrationsberatung informiert. Im Gespräch mit den Verantwortlichen und Mitarbeitenden des Diakonische Werkes zeigte sich Geerdts begeistert: „In Dithmarschen ist es gelungen, ein Netzwerk für Mitmenschlichkeit zu spannen. Unterschiedliche Hilfsinstrumente werden hier unter einem Dach eingesetzt.“ Der Staatssekretär dankte den haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitenden für ihren Dienst und nahm auch deren Wünsche mit zurück nach Kiel – beispielsweise eine weitere Förderung und Planungssicherheit der Strukturen in der Migrationsarbeit und eine Förderung von Migrantinnen und Migranten in Schul- und Berufsausbildung.

Zuvor hatten die Verantwortlichen des Diakonischen Werkes einen Einblick in ihren Arbeitsalltag gegeben. Jörg Schöpel, Geschäftsführer des Diakonischen Werkes: „Die Kernfrage lautet: Wie kann Integration gelingen für die Menschen, die langfristig hierbleiben? Und wie kann man die Zeit gut nutzen auch für die Menschen, die keine Bleibeperspektive haben?“ Zentral sei der Erwerb von Sprachkenntnissen. Anja Döhren, seit 17 Jahren in der Migrationsberatung tätig, erläuterte die zentralen Punkte ihrer Arbeit: Die verschiedenen Arbeitsbereiche unter dem Dach des Diakonischen Werkes sind eng miteinander vernetzt – von der Integrationsbetreuung über die Migrationsberatung, den Jugendmigrationsdienst bis zur Verfahrensberatung. Ein interkulturelles, mehrsprachiges Team arbeitet eng mit den Behörden, Leistungs- und Bildungsträgern zusammen. Und nicht zuletzt: Rund 70 ehrenamtliche Sprachmittler begleiten die Frauen und Männer mit Migrationshintergrund, beispielsweise bei Arztbesuchen oder Behördengängen. 18 Sprachen sind in diesem Pool vertreten. Projektschwerpunkte der Migrationsberatung: Sprachförderung, Begegnung und Austausch, Sport und Freizeit, interkulturelle Wochen.

Torsten Geerdts (li.) im Gespräch mit Propst Dr. Crystall und dem Team der Migrationsberatung.

Derzeit verfügt die Dithmarscher Migrationsberatung über zehn Stellen. Allein im vergangenen Jahr wurden mehr als 1800 Geflüchtete betreut. Dr. Andreas Crystall, Propst im Kirchenkreis Dithmarschen, sagte anschließend: „Ich bin sehr dankbar, dass sich der Staatssekretär hier ein Bild vor Ort macht. Wir haben sehr enge Kooperationen mit der kommunalen Ebene und viele gute Beispiele. Uns geht es darum, diese positiven Erfahrungen zu verstetigen.“

Staatssekretär Geerdts kündigte für das Jahr 2020 ein Integrations- und Teilhabegesetz an und sagte im Gespräch mit dem Team des Diakonischen Werkes, mit der Aufnahme von Flüchtlingen allein sei nicht jedes Problem gelöst. „Wir müssen sie stärker fördern.“ Die Arbeit des Diakonischen Werkes sei diesbezüglich vorbildlich: „Danke für die beeindruckende haupt- und ehrenamtliche Arbeit!“

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