02/07/2024 0 Kommentare
Gegen Einfalt hilft nur Vielfalt
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Gegen Einfalt hilft nur Vielfalt
Dithmarschen – Dithmarschen ist bunt geworden. Dass viele Menschen aus anderen Ländern und mit anderer Kultur bei uns Zuflucht suchen, ist überall sicht- und spürbar. Im Kirchenkreis Dithmarschen beschäftigt sich nun eine Arbeitsgruppe mit dem Thema „Interkulturelle Öffnung“. Dabei geht es aber nicht allein um den Umgang mit Flüchtlingen. Vielmehr soll im Kirchenkreis die grundsätzliche Haltung von Offenheit und Toleranz weiter wachsen.
Nach dem Krieg, als Millionen ihre Heimat verlassen mussten, verdoppelte sich die Bevölkerung Dithmarschens in wenigen Jahren. Auch diese Menschen brachten Eigenes mit und hatten mit manchem, was hier selbstverständlich schien, zunächst ihre Schwierigkeiten. „Schon damals ist diese Öffnung gelungen“, sagt dazu Heiner Wedemeyer, Ökumenepastor des Kirchenkreises. Eine offene Haltung dem Fremden gegenüber sei– auch, aber nicht nur wegen der Geflüchteten – heute wichtiger als je zuvor.
Die Arbeitsgruppe, die das Thema im Kirchenkreis bewegt, setzt sich aus Vertreterinnen und Vertretern des Frauenwerks, der Ökumene, der Flüchtlingsarbeit und der Kindertagesstättenarbeit zusammen. Sie will interkulturelle Öffnung auf den unterschiedlichen Ebenen „auf den Weg“ bringen. Das meint: In den Evangelischen Kindertagesstätten, in den Kirchengemeinden und in der Verwaltung – so der Wunsch der Arbeitsgruppe – soll interkulturelle Aufmerksamkeit weiter eingeübt und bewusst praktiziert werden, so wie es das Diakonische Werk schon vor Jahren für seinen Arbeitsbereich initiiert hat. „Es geht um eine innere Haltung“, so Flüchtlingspastorin Sandra Ruge-Tolksdorf. Es gehe darum, den anderen besser zu verstehen und ihn nicht ändern oder „anpassen“ zu wollen. Dabei darf gleichzeitig das Eigene bewusst wahrgenommen und wertgeschätzt werden. Schon auf der Synode im November 2015 zum Thema „Flüchtlinge“ wurde deutlich, dass interkulturelle Kompetenz eine der Herausforderungen der Zukunft ist, und dass, wo sie gelingt, die Begegnung der Kulturen als Bereicherung erlebt wird.
Auch die Kirchenkreis-Synode wird sich mit dem Thema befassen. Sie trifft sich am Freitag, 10. Juni, in Heide im Gemeindehaus Mitte. Nicht mit einem langen Vortrag will die Arbeitsgruppe überzeugen, vielmehr will sie die Synodalen anregen, die eigene Wahrnehmung zu schärfen, eigenem Schubladendenken auf die Spur zu kommen und sich auf den Weg zu einer interkulturellen Öffnung zu machen, zu einer Haltung, die von echter Toleranz und Nächstenliebe getragen ist. Die Synode beginnt um 17 Uhr und ist öffentlich.
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