Heide: Größter Chor Dithmarschens

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Heide: Größter Chor Dithmarschens

Heide - Vorweihnachtliche Stimmung im Stadion des Heider Sportvereins: Zum zweiten Mal hatten „der kleine“ HSV und die Kirchengemeinde Heide zu einem Weihnachtsliedersingen ins Fußball-Stadion eingeladen – und die Resonanz war noch größer als im Vorjahr. Rund 750 Menschen bildeten jetzt den wohl größten Chor Dithmarschens und sorgten auf der Sportanlage erneut für ungewohnte Klänge.  

Bereits zur Premiere im vergangenen Jahr waren mehr als 400 Leute gekommen, und es steht fest: „Wir machen daraus eine Tradition“, wie Pastorin Astrid Buchin jetzt unter dem Applaus der Weihnachts- und Fußballfans feststellte, während ein großer Stern über der Haupttribüne leuchtete. Es ist der Stern, der im Rahmen des lebendigen Adventskalenders jeden Abend an einem anderen Ort der Kirchengemeinde strahlt.


Auf dem Rasen, wo sonst die Fußballer des Regionalligisten gegen den Ball treten, sorgten Heider Musikfreunde und der Posaunenchor der Kirchengemeinde für instrumentale Unterstützung, von den Rängen schmetterte ein Chor aus Kindern, jungen und älteren Menschen Klassiker wie „Stille Nacht“, „O Tannenbaum“ und „Tochter Zion“. Angeheizt wurden die Sängerinnen und Sänger von Anne Petersen, Popularmusikerin des Kirchenkreises Dithmarschen, die manch traditionelles Lied mit Fan-Gesängen kombinierte. Detert Bracht, Vorsitzender des Heider SV: „Die HSVer sind bekanntlich sehr gute Fußballer, aber auch begeisterungsfähige Sänger.“

Weihnachtslieder im Stadion – die Idee stammt aus Berlin, wo der 1. FC Union im Stadion Alte Försterei im Jahr 2003 erstmals mit knapp 90 Leuten Advent feierte. Seit einigen Jahren ist das Stadion mit rund 28.000 Teilnehmern regelmäßig ausverkauft. Mittlerweile gibt es in einigen großen Stadien in Deutschland vergleichbare Veranstaltungen. In Schleswig-Holstein allerdings ist Heide Vorreiter.

Fußball und Kirche – wie geht das eigentlich? Tatsächlich liegen sogar schon wissenschaftliche Arbeiten über die Gemeinsamkeiten vor, über die ritualisierten Gesänge in den „Fußball-Tempeln“, sakrale und liturgische Elemente im Spitzenfußball, die zahlreichen Wundergeschichten. In Dithmarschens Kreisstadt aber geht es jetzt erst einmal um dieses eine gemeinsame Projekt, bei dem den Initiatoren nicht nur das Singen wichtig ist: „Wir wollen hier auch ein Zeichen für Gemeinschaft und Frieden setzen“, so Pastorin Buchin, „und wir stellen fest: Fußball und Kirche verstehen sich gut.“

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