Delve – Ingeborg Paulsen und Herbert Falk sind starke Säulen der Kirchengemeinde: Es ist nicht nur ihr jahrzehntelanges, ehrenamtlichen Engagement im Kirchengemeinderat, und es ist mehr als ihr beherztes und tatkräftiges Mitanpacken, wann immer Hilfe benötigt wird. Die beiden sind auch Säulen im Sonntagsgottesdienst, der in Delve zweimal monatlich stattfindet. Weil sie wichtig für die Gemeinde waren, sind und bleiben, erhalten sie am Sonntag, 2. Oktober, das Ansgarkreuz der Nordkirche.

Ingeborg Paulsen (76) ist seit fast 40 Jahren Mitglied im Kirchengemeinderat. In all den Jahren war sie Mitglied des Friedhofsausschusses und hat den Wandel der Bestattungskultur erlebt und die entsprechenden Entscheidungen begleitet. So gibt es auch in Delve nunmehr Urnengrabanlagen– das ist einfach nötig und dem Wandel geschuldet. Einmal im Jahr müssen die Grabsteine auf ihre Standfestigkeit geprüft werden – es ist eine verantwortungsvolle Aufgabe, die Ingeborg Paulsen nie gescheut hat. Jahrelang hat sie Protokoll bei den Sitzungen geführt, Paketsendungen in die damalige DDR begleitet, Geburtstagsbesuche in ihrem Wohnort Hollingstedt gemacht und die Sammlungen für die Diakonie organisiert. 18 Jahre lang war sie außerdem Mitglied der Kirchenkreis-Synode. „Ich hab mich eingebracht, so gut ich konnte“, sagt sie bescheiden.

Der Friedhof liegt auch Herbert Falk (79) besonders am Herzen, zumal er in direkter Nachbarschaft wohnt. Der Verwaltungsfachmann ist seit mehr als 30 Jahren Mitglied im Kirchengemeinderat. In diesen ganzen Jahren wirkte er sowohl im Friedhofs- als auch im Bauausschuss mit. Pastor Jens Cahnbley lobt seine „stetig-praktische, umfassend-verlässliche Hilfe“ rund um Gemeindehaus und Friedhof. Und wenn dann mal ein Tannenbaum geschleppt werden muss, schleppt Herbert Falk halt mit. „In so einer kleinen Gemeinde muss man auch mal selbst Hand anlegen“, sagt der Pensionär. Höhepunkt seiner Amtszeit war es, die neuen Bronze-Glocken für den Kirchturm mit auszusuchen und ihren Einbau zu begleiten.

Beide treten für die Kirchengemeinderatswahl am 1. Advent nicht wieder an. Nicht, weil sie nicht mehr mögen, und auch nicht, weil sie müde sind. „Man muss dann auch mal Platz für Jüngere machen“, sagt Ingeborg Paulsen. „Die Kirchengemeinde bleibt mir ja wichtig“, ergänzt Herbert Falk. „Wenn ich gebraucht werde, bin ich auch in Zukunft da.“ Die Ansgarkreuzverleihung findet im Rahmen des Erntedankgottesdienstes statt, der am 2. Oktober um 11 Uhr in der Marienkirche beginnt. Die stellvertretende Pröpstin Astrid Buchin hält die Laudatio, Vertreter des Synodenpräsidiums verlesen die Urkunde, und anschließend geht es zum Mittagessen ins Martin-Luther-Haus. Da dürfen die beiden Würdenträger nicht mit anpacken, sondern müssen sich feiern und beehren lassen. Ob sie das schaffen? Mal sehen.